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Gleichberechtigung - Testfall für die Demokratie |
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GleichberechtigungModerne Demokratie darf sich nicht einfach damit begnügen, die Mehrheit entscheiden zu lassen und Minderheiten (insbesondere, aber nicht nur, religiöse) am Rande der Gesellschaft ihr eigenes Leben führen zu lassen. Eine wirklich funktionierende Demokratie muss sich vielmehr daran prüfen lassen, ob sie ihre Minderheiten auch aktiv in die Entscheidfindung einbezieht und jede einzelne Person wirksam vor Benachteiligungen aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Minderheitengruppe schützt. Es ist in Europa und insbesondere in der Schweiz noch nicht so lange her, dass die grösste "Minderheit" (eigentlich die Bevölkerungsmehrheit), nämlich die Frauen, von der politischen Mitbestimmung ausgeschlossen waren. Auch heute noch bestehen im Bereich der Wirtschaft nach wie vor Ungleichgewichte. Die Frauenfrage: Emanzipation und FrauenrechteWährend Jahrhunderten herrschte in Europa das Vorurteil, Frauen seien weder zu höherer Bildung noch zu selbstständigem Handeln zur Ausübung von Staatsämtern fähig. Dieses Vorurteil wurde auch von den Philosophen der Aufklärung (vielleicht abgesehen von Ausnahmen, die heute kaum mehr bekannt sind) nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Erst im 19. Jahrhundert formierte sich eine Frauenbewegung, die politische und wirtschaftliche Gleichberechtigung für die Frauen einforderte. Das FrauenwahlrechtEinführung des Frauenwahlrechts in einigen Staaten des westlichen Kulturkreises:
Der Durchbruch für das Frauenwahlrecht wie auch für andere Aspekte der Gleichberechtigung kam also erst im 20. Jahrhundert. Dabei gingen tendenziell diejenigen Länder voraus, die eine moderne Verfassung erst spät einführten, während die Schweiz trotz (oder vielleicht etwa gar wegen?) ihrer langen demokratischen Tradition weit hinterher hinkte. Es scheint, dass eine fortschrittliche Regelung in einem grossen Paket (z.B. mit der Abschaffung der Monarchie in der Sowjetunion, Österreich und Deutschland) einfacher einzuführen ist, als über die Änderung einer bestehenden demokratischen Ordnung, die sich grundsätzlich sehr gut bewährt hat. Weitere Ereignisse auf dem Weg zur GleichberechtigungDie folgende Aufstellung von Ereignissen aus der jüngeren Geschichte der Schweiz, die für die Gleichstellung der Frauen wesentlich sind, zeigt, dass gesellschaftliche Veränderungen auch oder gerade in einer demokratischen Gesellschaft viel Zeit brauchen und die konsequente Umsetzung auch nach klaren Grundsatzentscheiden immer wieder durch Bremsmanöver konservativer Kreise gefährdet wird.
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